Leistungsdiagnostik
im Herbst

Der Herbst ist einer der besten Zeitpunkte im Jahr für eine Leistungsdiagnostik. Warum das? Genau das will ich dir in den nächsten Minuten erklären.

Allgemeiner Zeitpunkt
„Der Sommer Sportler wird im Winter gemacht.“ Diesen uralten abgedroschenen Spruch hast du vielleicht schon einmal gehört. Er hat aber sehr viel Wahres. Du wirst sicher nicht bestreiten, dass nach dem Herbst der Winter kommt und dein Wettkampfverhalten im Winter eher eingeschränkt ist. Das bedeutet im Umkehrschluss für dein Training: Du kannst ungestört und ohne „Wettkampfablenkung“ an Stärken und Schwächen arbeiten und ganz gezielt einzelne Punkte in deinem metabolischen Profil verändern.
Der erfahrene Blog Leser erkennt die zwei wichtigen Passagen: gezielt und metabolisches Profil …

kurzer Exkurs: metabolisches Profil
Dein metabolisches Profil setzt sich aus folgenden Punkten zusammen: VO2max, VLamax, Fettstoffwechsel, Kohlenhydrat Stoffwechsel, Körpergewicht, anaerobe Schwelle und Laktatauf- und Abbauraten. Du verstehst nur Bahnhof? Hier werden alle Begriffe genau erklärt. Dieses Profil verrät Dir, wie sich deine Leistung zusammensetzt und warum du Ziele erreichst, oder nicht.

Gezielt an Schwächen arbeiten
Um gezielt an Schwächen arbeiten zu können sind zwei Dinge nötig.
Punkt 1: Du kennst Deine Schwäche (bezogen auf das metabolische Profil).
Um das zu verdeutlichen denken wir uns einen virtuellen, frei erfundenen Marathonläufer. Das Ziel ist und war einen Marathon unter 3:00 Stunden zu laufen. Im letzten Versuch hat er eine Zeit von 3:10h erreicht. Er hat viel trainiert, aber es hat leider nicht ganz für die magische 3:00h Grenze gereicht. Der wettkampftypische Impuls ist: „ich muss nächstes Jahr mehr trainieren, damit ich es schaffe.“ Aber irgendwann kommt beim Laufen eine Grenze, an dem „viel hilft viel“ nicht mehr funktioniert. Wenn er nun entweder diesen Punkt erreicht hat, oder mit dem gleichen Trainingsumfang besser werden möchte, muss er wissen wie sich seine Leistung zusammen setzt.

Es kann also sein, dass er am Renntag folgende Probleme hatte:
– er war zu schwer
– er hat zu viel Laktat aufgebaut (zu schnell los gelaufen)
– seine Ernährung passte nicht zu seiner Leistung (im Wettkampf)
– er hat zu wenig Energie aus dem Fettstoffwechsel generiert
– er hat zu viele Kohlenhydrate verbraucht
– …
Das alles sind mögliche Probleme für einen Wettkampf, indem das Ziel nicht ganz erreicht wurde. Du merkst: deine Schwäche zu schätzen, auch wenn du deinen Körper sehr gut kennst, ist nicht möglich.

Punkt 2: Du weißt, wie man diese Schwäche trainiert
Kennst du jetzt mit Hilfe einer Leistungsdiagnostik deine Schwäche, kannst Du im Winter gezielt daran arbeiten. Es gibt für jedes Problem einen Lösungsweg. Entweder du findest den Weg alleine, oder wir finden ihn zusammen (geht meistens schneller ;-))

Ich bin noch nicht fit genug für eine Leistungsdiagnostik“
Diesen Satz höre ich fast wöchentlich. Bei einer Diagnostik geht es nicht darum, deine Leistung mit anderen zu vergleichen! Es ist eine aktuelle Bestimmung deiner Leistungsfähigkeit, die sich mit Training oder nicht Training ändert. Kein Zustand der in Stein gemeißelt ist und einmal gemacht für immer gleich bleibt.
Du kannst das ganze mit einem Bankkonto vergleichen: Die Diagnostik ist ein Kontoauszug. Auch dieser ändert sich mit deinem Verhalten. Und die wenigsten können 5 Mal die Woche Geld ausgeben, ohne dass die Auswirkungen auf dem Konto spürbar sind.
Genauso ist es im Training. 5 Mal pro Woche irgendwas zu trainieren verändert auch dein Fitnesslevel. Wenn du aber 5 Mal pro Woche gezielt trainierst, verändert er sich positiv. Wie auf deinem Konto: manchmal macht es Sinn einen Tag nichts auszugeben …

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