Qualitätsmanagement im Training

Vielleicht hattest du in deinem Arbeitsleben schon mal Berührungen mit dem Qualitätsmanagement. In deinem Trainingsalltag kannst du das nicht outsourcen, denn es ist ein Prozess, der eigentlich in jeder Einheit mit läuft.

Wie funktioniert QM im Training?

Du kannst dir das wie ein mehrstöckiges Firmen Gebäude vorstellen. Jede Ebene wird von unten nach oben spezifischer.
Wir gehen mal davon aus, dass der Coach der CEO & Controller in Personalunion ist. Das bedeutet der Coach hat den Über- und Weitblick sowie die Aufgabe, die Entwicklung auch auf der kleinsten Ebene zu steuern.

Erdgeschoss

Für die unterste Ebene habe ich zwei Fragen definiert.
Habe ich heute trainiert? Und was stand auf meinem Trainingsplan?
Ein Beispiel dazu ist ganz einfach: Ja ich habe trainiert und auf meinem Plan stand „50 Minuten LIT laufen“.
In dieser Ebene wird nur die Tatsache, ob trainiert wurde und der Fakt, ob ein Training geplant war, abgerufen. Es ergeben sich folgende Übereinstimmungen bzw. Differenzen wie „Ja trainiert und Ja geplant“ oder „nein trainiert und ja geplant“ oder „ja trainiert und nein geplant“ oder „nein trainiert und nein geplant“ und du siehst bereits jetzt einen großen Ansatz für dein Qualitätsmanagement. Nur die reine Überprüfung, ob die Anzahl der gemachten Einheiten mit den Geplanten übereinstimmt, lässt dich sehen wo du stehst.

Ebene 1

Dauer und Sportart überprüfen!
Überprüfe nun deine gemachten Einheiten auf die geplante Sportart und die Trainingsdauer. Auch das hört sich einfach an, in der genauen Betrachtung zeigen sich hier aber schon häufig deutliche Unterschiede zum geplanten Training.

Ebene 2

INTENSITÄT! Jetzt geht es ans Eingemachte. Um Qualität in die Intensität zu bekommen, gibt es mehrere Faktoren die beachtet werden müssen.

  1. Ich muss wissen, welche Intensität von mir gefordert ist. Das bedeutet im Umkehrschluss: Ich muss meine Trainingszonen kennen! Wenn im Plan Zone 2 steht, heißt das für mich 122 bis 136 Puls oder 140 bis 180 Watt oder 5:40 min/km bis 5:10 min/km.
  2. Meine Messgeräte, die ich im Training verwende, müssen (!) funktionieren und valide sein. Was bedeutet das? Der Puls wird zum Beispiel immer über den Brustgurt und nie über das Handgelenk gemessen … (Zur Materialkunde kommt ein extra Blog)
  3. Ich muss im Training diszipliniert genug sein, meine Intensität einzuhalten. Egal was passiert. 180 Watt als Obergrenze sind 180 Watt, nicht 250, weil mich gerade jemand überholt 🙂
  4. Das gilt auch für die Pausen in Intervall Einheiten, diese sind nicht zufällig gewählt.

Wie bestimme ich meine Trainingszonen

Du kennst deine Trainingszonen noch nicht? Hier kannst du Sie bestimmen.

Ebene 3

Was und wie viel nehme ich im Training zu mir? Egal ob Flüssigkeit, Kohlenhydrate oder Riegel. Schaffe ich es über 4h jede Stunde 50g KH aufzunehmen oder trinke ich in 4h Radfahren nur eine Flasche Wasser?

Ebene 4

Dein Körpergefühl. Wenn es nicht geht, dann gehts nicht. Aber das zu unterscheiden, ob es jetzt keine Lust, keine Motivation, der Schweinehund oder wirklich die Leistung ist, das ist die höchste Form des Entscheidens.

Auf welcher Ebene stehst du?

Überlege dir mal, auf welcher Ebene du stehst. Und beziehe das nicht auf eine Einheit pro Woche, sondern auf 90 % deiner Kalendertage.
Du darfst mir gerne deine Ebene mitteilen und wir können zusammen über dein Training schauen und ich kann meine Ebene dazu beitragen.